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Leserbrief zur Schließung der Heinrich-Heine-Gesamtschule 

Die vorgesehene Schließung der Heinrich-Heine-Gesamtschule macht mich sehr betroffen. War sie doch die einzige Schule in Aachen, die es mir ermöglichte, trotz eines schweren Unfalls mein Abitur zu erlangen. 

Als 17jähriger Schüler des Rhein-Maas-Gymnasiums erlitt ich bei einem schweren Unfall eine Querschnittlähmung. Inmitten meiner schwierigsten Zeit habe ich nach meinem fast einjährigen Krankenhausaufenthalt nach einer Schule in Aachen gesucht, um mein Abitur zu machen. Meine ehemalige Schule, das Rhein-Maas-Gymnasium konnte mich aufgrund der baulichen Voraussetzungen nicht weiter beschulen. Deswegen war ein Schulwechsel unausweichlich. Die Viktor-Frankl-Schule mit dem Förderschwerpunkt für körperliche und motorische Entwicklung hat mich vorübergehend aufgenommen, aber dort konnte ich nicht mein Abi machen. 

Die Suche nach einer neuen Schule erwies sich als äußerst schwierig. Trotz Anfragen bei den Direktoren der Gymnasien und Gesamtschulen erklärte sich zunächst keine Schule in Aachen bereit, mir die Fortsetzung meiner Schullaufbahn anzubieten. Diese Ablehnung war für mich nicht leicht, denn mein Selbstbewusstsein war ohnehin schon angeschlagen und ich war noch mitten in der Verarbeitung meiner neuen Situation als junger behinderter Mensch.  

Einzig und allein die Heinrich-Heine-Gesamtschule erklärte sich damals bereit mich aufzunehmen. Die LehrerInnen dort bestärkten mich in meinem Vorhaben, das Abitur zu machen und vermittelten mir das Gefühl, keine Belastung zu sein. Im Gegenteil. Sie sahen darin sogar eine Bereicherung, genauso wie es im Rahmen der Inklusion verstanden wird. Auch wenn die Inklusion auf Gesetzesebene beschlossen und verankert ist, kommt es in der Umsetzung der Inklusion oftmals zu Schwierigkeiten. Die Heinrich-Heine-Gesamtschule ging hier als positives Beispiel voran und hat diese soziale Aufgabe angenommen. Die LehrerInnen haben mir sogar ermöglicht an der Abi-Abschlussfahrt nach Barcelona teilzunehmen, obwohl das mit sehr viel Aufwand für alle Beteiligten verbunden war. 

Nun scheint die Heinrich-Heine-Gesamtschule vor dem Aus zu stehen. Ich kenne die Hintergründe für diese Entscheidung nicht. Es stimmt mich nur traurig und nachdenklich, dass ausgerechnet die Schule geschlossen werden soll, in der soziales Miteinander und Inklusion nicht nur auf dem Papier steht, sondern auch gelebt wird. Ich bin für alle Zeiten den LehrerInnen und nicht zuletzt den Schülern meiner damaligen Abiturklasse dankbar, dies in der Heinrich-Heine-Gesamtschule miterlebt zu haben. 

Ich wünsche der Heinrich-Heine-Gesamtschule, dass die Verantwortlichen noch einmal Ihre Entscheidung überdenken und sich für den Fortbestand dieser besonderen Schule einsetzen. 

Joel Rombey 

 

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