Schüleraustausch mit China in der Presse

Schüleraustausch der Heinrich-Heine-Gesamtschule Aachen in der Presse: Bericht der Aachener Zeitung vom 24.10.2014

Pizza statt Peking-Ente und Chop Suey
Heinrich-Heine-Gesamtschule pflegt einen intensiven Schüleraustausch mit Partnern in Ningbo. Kooperation seit elf Jahren.
Von Axel Beyhs, Aachener Zeitung vom 24. Oktober 2014
2014 Chinaaustausch
Aachen. Es herrscht großes Gedränge auf dem Flur zum Hauswirtschaftsraum der Heinrich-Heine-Gesamtschule. Pizza steht auf dem Speiseplan der Schüler, und die Zutaten dafür stehen schon bereit. Auf den ersten Blick scheint daran nichts außergewöhnlich.

„Wir Teenager sind alle gleich!“

Doch spätestens beim Teigkneten fällt auf, dass es sich bei dem heutigen Kurs nicht um einen gewöhnlichen Kochkurs handelt. Für viele Kinder und auch Lehrer hier ist Pizza etwas eher Exotisches – und selber eine gegessen oder sogar zubereitet haben die Wenigsten von ihnen. Bedauern muss man sie jedoch nicht. Bei der 15-köpfigen Gruppe handelt es sich um chinesische Austauschschüler, die an dem diesjährigen Austauschprogramm der Gesamtschule teilnehmen und neun Tage lang Aachen und Umgebung erkunden.

2014 Chinaaustausch
Bereits zum fünften Mal tauscht sich die Heinrich-Heine-Gesamtschule in Laurensberg mit anderen Schulen aus Aachens chinesischer Partnerstadt Ningbo aus. So sollen ihre, aber auch die Schüler der jeweiligen Partnerschule die Möglichkeit haben, schon in jungen Jahren Erfahrungen mit fremden Ländern und Kulturen zu sammeln.

„Interkulturelles Lernen wird in einer globalisierten Welt, wie wir sie heute haben, immer bedeutender“, sagt Schulleiter Dr. Heinrich Parting. Es sei daher wichtig, die Schüler möglichst früh über den Tellerrand blicken zu lassen.

Der erste Austausch zwischen den beiden Schulen liegt elf Jahre zurück. Die damalige 9c war die erste deutsche Klasse überhaupt, die eine Abschlussfahrt nach China antrat. Bereits seit 1985 pflegen Ningbo und Aachen eine enge Städtepartnerschaft. Aus den damals geknüpften Kontakten sind heute enge Freundschaften geworden, die den Schüleraustausch in den Gastfamilien sehr persönlich werden lassen. Die 15-jährige Schülerin Guo Jiawei, die von allen liebevoll „Cathy“ genannt wird, ist bereits seit August in Deutschland und wird ein volles Jahr am Schulalltag der Aachener Gesamtschule teilnehmen.

Deutschland war ihr bereits vor ihrer Ankunft durch ihre in Hamburg lebende Cousine vertraut. Große Unterschiede zwischen chinesischen und deutschen Schülern kann die junge Austauschschülerin bislang nicht feststellen. „Wir Teenager sind überall gleich“, sagt Cathy wie aus der Pistole geschossen in gutem Deutsch. Auch der Unterricht sei grundsätzlich mit dem chinesischen vergleichbar. Zwar habe sie verständlicherweise noch etwas Schwierigkeiten im Fach Deutsch, dafür sei der Mathematikunterricht deutlich leichter als in China. Was sie nach ihrem einjährigen Aufenthalt in Aachen machen möchte, weiß die junge Schülerin noch nicht.

2014 Chinaaustausch

 

Das Programm der restlichen Truppe ist straff. Auf dem Terminplan stehen eine offizielle Begrüßung bei Oberbürgermeister Marcel Philipp, eine Besichtigung des Aachener Doms sowie vollgepackte Tagesausflüge nach Köln und Paris. Wenn die Gruppe am 30. Oktober wieder im Flugzeug Richtung Ningbo sitzt, wird sie, neben der einen oder anderen Blase am Fuß, viele Eindrücke mit nach Hause nehmen können.

Und genau dies war das Ziel der Heinrich-Heine-Gesamtschule, denn schon bald werden die nächsten Schüler aus Aachen die chinesische Gastfreundschaft in Ningbo genießen dürfen.

Bericht der Aachener Zeitung - Stadt (Lokales) von Freitag, 24. Okt. 2014, Seite 22

Tags: Kultur

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