Heinrich-Heine Gesamtschule läuft aus und es gibt nur Verlierer!

Verfasst von Dr. Leo Gielkens.

Nun ist es soweit. Die Bezirksregierung Köln hat festgestellt, dass die Anmeldezahlen zum dritten Mal für die Neue 5 nicht passen. Das stimmt und der Rechenschieber wurde just ganz kurz vor den Sommerferien bemüht. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt, dass das im Corona-Sommerloch untergehen soll.

Zu den Verlierern gehören hier aber alle:

Da sind zunächst die Schüler, die natürlich im Laufe der weiteren Schuljahre die HHG besuchen, denn die höheren Jahrgänge ab Klasse 7 sind solide gefüllt. Für abgeschulte Gymnasiasten, Systemsprenger, geflüchtete Schüler und Wohnortwechsler ist die Gesamtschule in Laurensberg ein gutes Angebot. Ich bin gespannt, wohin sich diese Schülerströme nun bewegen werden. 

Da sind weiter die Lehrer, deren engagierte Arbeit mit den Füßen getreten wird.

Da ist ebenso die städtische Schulverwaltung, die sich den Schuh anziehen muss, über Jahre der HHG keine hinreichend gezielte Unterstützung gegeben zu haben.

Und da ist abschließend  die Aachener Schulpolitik, die die erste Aachener Gesamtschule schließt, um die fünfte zu öffnen. Dies klärt sich über den Wählerwillen dann ggf. bei der Kommunalwahl.

Der Treppenwitz schlechthin ist nun die Tatsache, dass das Schulzentrum Laurensberg mit der HHG an der Spitze durch umfangreiche und nötige Renovierungsmaßnahmen fit für eine nicht vorhandene Zukunft gemacht wird. 

Genauso beklagenswert ist die Tatsache , dass in allen Kommunen der Städteregion Gesamtschulen wachsen bzw. neu eröffnet werden, es jedoch keine städteregionale Schulentwicklungsplanung gibt. Eine Stadt wie Herzogenrath baut auf der Klinke zu Aachen die zweite Gesamtschule und so ist es nicht verwunderlich, dass dann aus dieser Richtung Schülerzahlen in Aachen wegbrechen. Wieso gibt es hier keine städteregionale schulpolitische Abstimmung?

Dr. Leo Gielkens, ehemaliger stellvertretender Schulleiter

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