HHG-Schülerinnen gedenken Opfern des Nationalsozialismus

Verfasst von M. Horst am .

Stolperstein-Reinigung durch Schülerinnen der Jahrgangstufe EF als Zeichen gegen Rassismus.

Auch in der momentan doch schwierigen Situation aufgrund der Corona-Pandemie war es den Schülerinnen der Jahrgangsstufe EF ein Anliegen an diesem Tag ein Zeichen gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit zu setzen. In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 brannten überall im Deutschen Reich die Synagogen. Am 9. November setzten organisierte Schlägertrupps jüdische Geschäfte und Gotteshäuser in Brand. Spätestens mit diesem Tag war klar, dass Antisemitismus und Rassismus „alltagstauglich“ wurden. 

Genau das darf sich nicht wiederholen. In einer gemeinsamen Aktion verschiedener Schulen haben die Schülerinnen der Heinrich-Heine-Gesamtschule am Montag den 8. November 2020 den „Stolperstein” in Vetschau gereinigt. Dieser wurde im Gedenken an den Aachener Melker Siegfried Randerath verlegt. 

 

 Stolpersteine 2

Reinigung des Stolpersteins für Siegfried Randerath

 

Die Stolpersteine sind kleine Messingplatten, die zur Erinnerung an die Menschen verlegt wurden, die in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt und ermordet wurden. Zur Verlegung wurden die Orte des letzten freiwillig gewählten Wohnsitzes gewählt. 

Das Projekt „Stolpersteine“ wurde 1993 von dem Künstler Gunter Demnig entwickelt. Zu den Opfern, an die erinnert werden soll gehören: Jüdische Bürger, Sinti und Roma, politisch und religiös Verfolgte, Homosexuelle und Euthanasieopfer.

 Stolpersteine 1

Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus

 

Die Schülerinnen des Grundkurses Geschichte der 11. Klasse der Heinrich-Heine-Gesamtschule haben den Stolperstein von Siegfried Randerath im Aachener Ortsteil Vetschau, welcher in direkter Nachbarschaft zur Schule liegt, gereinigt. Zum Gedenken an Siegfried Randerath und stellvertretend für alle Opfer des Nationalsozialismus legten die Schülerinnen einen Kranz nieder und zündeten eine Kerze an. 

Siegfried Randerath, ein Melker jüdischer Abstammung auf dem Niersteiner Hof in Aachen-Vetschau, wurde 1937 wegen seiner Beziehung zu einer deutschen Frau, „einem arischen Aachener Mädchen”, der „Rassenschande” angeklagt. Der 32-jährige Melker fiel den Behörden bei der Planung der Heirat im Jahr 1937 auf. Zunächst wurde er zu 15 Monaten Gefängnis verurteilt, dann wurde er aber nie wieder freigelassen. Nach 5 Jahren in verschiedenen Lagern wurde Siegfried Randerath 1942 im Konzentrationslager Majdanek ermordet.

 

 Stolpersteine

Anzünden einer Kerze in Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus

 

Weitere Informationen zum Thema:

http://www.stolpersteine.eu

https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Stolpersteine_in_Aachen

http://www.wgdv.de/stolpersteine/personenverzeichnis/166-randerath,-siegfried

 

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